Prof. Dr. Martina Klärle (Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences)

Statement Prof. Dr. Martina Klärle: Krise bietet Chancen für die Umwelt

Prof. Dr. Martina Klärle zum Konjunkturprogramm der Bundesregierung / Corona-Krise als Innovationsmotor für Forschung und Nachhaltigkeit.

Die Bundesregierung hat zur Dämpfung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie Ende Juni ein beispielloses Konjunkturprogramm verabschiedet. Insbesondere das sogenannte Zukunftspaket begeistert Prof. Dr. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und selbst im Forschungsgebiet Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit aktiv: „Dieses Paket scheint wie für die Forschung an unserer Hochschule geschrieben. Ich bin sicher, dass wir in unseren Forschungsschwerpunkten wichtige Beiträge leisten können. Dass sich das Thema Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch das gesamte Paket zieht, begrüße ich ganz besonders!“

Konkret auf die Forschungsschwerpunkte der Frankfurt UAS bezogen, nennt Klärle im Bereich Bauen das CO2-Gebäudesanierungsprogramm, aber auch das Thema Erneuerbare Energien, das durch Abschaffung des Deckels für Photovoltaik neuen Schub bekomme. Die Themen Künstliche Intelligenz/Smart City zählten ebenso dazu wie im Bereich Gesundheit und Pflege das Zukunftsprogramm Krankenhäuser; so beschäftigten sich Wissenschaftler/-innen an der Frankfurt UAS intensiv mit dem Thema Digitalisierung und Pflege: „Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften werden wir die Chancen, die sich durch die zahlreichen Förderprogramme ergeben, entschlossen nutzen, um gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft und in den Kommunen dazu beizutragen, das Klima zu entlasten und nachhaltiger zu wirtschaften. Das Zukunftspaket eröffnet uns hierbei vielfältige Möglichkeiten.“ Klärle weist dabei auf die steuerliche Forschungszulage hin, die Anreize setze, damit Unternehmen trotz der Belastungen durch die Krise in Forschung und Entwicklung – mit Partnern wie der Frankfurt UAS – investierten.

Für Klärle stimmt die Richtung des Zukunftspakets nicht nur mit Blick auf die Frankfurt UAS: „Die Förderung von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und CO2-Vermeidung sowie Anreize in der Mobilität, auf Erneuerbare Energien zu setzen, sind auf allen gesellschaftlichen Ebenen von Relevanz. Die Mobilitätswende wird durch Anreize, CO2 zu reduzieren, zielgerichtet eingeleitet und nicht wie im Konjunkturpaket 2009 durch eine längst nicht mehr zeitgemäße Abwrackprämie. Dass Elektromobilität und der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur unterstützt werden, ist richtig. Die Dinge zusammen zu denken und den Lieferverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr auf Straße und Schiene durch Einsatz entsprechender Technologien umweltfreundlicher auszurichten, ist überfällig. Jetzt ist es an den Betreibern bzw. den Kommunen, die Fördermöglichkeiten intelligent zu nutzen und rasch tragfähige und zukunftsweisende (Nah-)Verkehrskonzepte zu entwickeln. Wann, wenn nicht jetzt?“ Auch Investitionen in Wasserstoffproduktionsanlagen seien ein kluger Schritt, um bei der Nutzung Erneuerbarer Energien zu diversifizieren, betont Klärle.

Krisen, so Klärle, eröffneten Chancen und Not mache erfinderisch. Das sei im Falle der Corona-Pandemie, die alle in allen Lebensbereichen träfe, ganz besonders der Fall. Jetzt gelte es, daraus das Beste zu machen und aktiv eine nachhaltige Gesellschaft zu gestalten. „Die Frankfurt UAS trägt dazu mit der interdisziplinären Expertise ihrer Forscherinnen und Forscher vor allem in den Bereichen Planen und Bauen, Smart City, Mobilität und Logistik, Künstliche Intelligenz und soziale Arbeit bei!“

Zur Person Martina Klärle
Prof. Dr. Martina Klärle ist seit dem 1. April 2019 Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer an der Frankfurt UAS. Die Professorin für Landmanagement mit dem Forschungsschwerpunkt Erneuerbare Energien lehrt seit 2007 an der Frankfurter Hochschule. Zuvor hatte sie eine Reihe von Unternehmen gegründet. Von 2016 bis 2019 war sie vom hessischen Wirtschaftsministerium mit der Geschäftsführung der Hessischen Landgesellschaft mbH (HLG) betraut, und schlug in dieser Funktion Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Sie ist Mitbegründerin des Frankfurter Forschungsinstituts Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik (FFin) und des Center for Applied European Studies (CAES). Als Studiengangsleiterin für Bachelor- und Master-Studiengänge und Dekanin des Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik sammelte sie umfassende Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement.